Paganismus

Unter Paganismus oder Heidentum werden verschiedene religiöse Strömungen der Naturreligionen zusammengefasst. Allen gemeinsam ist der Glaube an viele Götter, die zumeist auf einem kulturell überlieferten Sagenkreis basieren. Hierin finden sich häufig auch Hinweise auf die Welt der Naturgeister, die in einem Glauben an eine beseelte Natur ihren festen Platz haben. Die Verehrung der Ahnen besitzt ebenso einen festen Platz im heidnischen Glauben wie moralische Werte, wie beispielsweise Ehre, Treue und Familien- bzw. Stammeszusammenhalt.

Durch fehlende, schriftliche Aufzeichnungen ist die genaue Konstruktion des Kelten- und Germanentums bisweilen schwierig. Mündliche Überlieferungen waren hier üblich, eine Lehrzeit von bis zu 10 Jahren gang und gäbe. Bekannt ist hingegen insbesondere die große Bedeutung, die Kelten wie Germanen in ihren Druiden, Schamanen und Priestern sahen.

Naturreligionen in aller Welt

Im europäischen Raum finden sich vor allem der keltische Glaubensweg, aus dem der moderne neo-keltische Paganismus entstand, sowie der germanische Götterglaube, dessen Überlieferungen durch den Nationalsozialismus missbraucht wurden und den modernen neogermanischen Paganismus immer wieder in ein falsches Licht rücken.

Einen ganz eigenen Weg gehen die amerikanischen oder australischen Naturreligionen. Ihre Anhänger unterlagen einer anderen Art der Verfolgung durch die Christen, als es der Paganismus im europäischen Sprachraum erlebte. So konnten in diesen Bereichen unverfälschte Überlieferungen bis in die Moderne gerettet werden.

Heidentum im Lauf der Gezeiten

Durch die Verbreitung des Christentums galt bald jeder Nichtchrist als Heide, was eine abwertende Bezeichnung für die “nicht”- oder angeblich “falsch”-gläubigen Menschen darstellen sollte. Durch die Herabwertung der anderen bemühte sich das Christentum, sich selbst emporzuheben.

Dies wurde insbesondere in den kultivierteren Zivilisationen deutlich, da die meisten heidnischen Völker und Glaubensgruppen sich mehr von der Natur denn von den sich bildenden Städten angezogen fühlten. Die daraus resultierende innere Entfernung zwischen Städtern und Naturvölkern, “zivilisierten Christen” und “heidnischen Dorfbewohnern” führte zu einem wachsenden Misstrauen, der von der Kirche geschürt und schlussendlich im Kampf der Hexen- und Heidenverfolgungen endete.

Rückkehr des Heidentums

Eine Renaissance erlebten die Naturreligionen, allen voran die skandinavisch-germanischen Traditionen sowie die Strömungen der keltischen Überlieferungen, ab dem Beginn des 19. Jahrhunderts, wenngleich das Wissen entsprechend dem Ursprung der Esoterik als Geheimlehre, im Verborgenen weiter gegeben wurde.

Nach weiteren zweihundert Jahren begründete das spirituelle Wassermannzeitalter einen großen Umbruch in der Esoterikwelt. Das Wassermannzeitalter galt und gilt als von der Energie des Sternzeichen Wassermann beseelt, dessen besondere Eigenschaften mit Rebellion, Erneuerung und Veränderung zum Guten beschrieben werden. Dies ermöglichte den freieren Umgang mit den Naturreligionen und das offene Bekenntnis zu den alten Glaubensweisen, die durch größere Toleranz und Individualisierung der Gesellschaft immer mehr Anklang fanden.


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