Orakel und Orakelsysteme

Orakel waren bereits in der antiken Welt bekannt und beliebt. Waren Sie früher jedoch vorrangig in Tempeln und in einem engen Zusammenhang mit der heidnischen Götterwelt präsent, finden sich heute zahlreiche Orakelarten, mit denen der esoterisch inspirierte Mensch Fragen zu sich selbst und seinem Leben zu beantworten trachtet.

Waren es früher zumeist Priester und Priesterinnen der Götter, die sich in Trance um die Antwort der höheren Mächte bemühten, sind Orakel heute nahezu jedem interessierten Esoteriker zugängig, der sich über Meditation und Konzentration auf die Antworten des Orakels einlässt.

Orakel bieten unterschiedliche Möglichkeiten, Fragen einer Person zu ihrem Leben oder der Zukunft zu beantworten. So unterschiedlich wie die verwendeten Hilfsmittel sind auch die Antwortmöglichkeiten: von einfachen Ja- und Nein-Antworten bis hin zu umfangreichen Lebensdeutungen besteht ein großer Spielraum.

Pendel

Das Pendel gilt als eines der esoterischen Hilfsmittel, die aus dem Bereich der Divination (Wahrsagung, Ahnung, Prophezeiung) stammen. Mit dem Pendel sollen vorrangig Ja-Nein-Fragen beantwortet werden. Der Fragesteller konzentriert sich hierfür auf seine Frage an die höheren Mächte (Gott, Engel oder Naturkräfte) und erbittet sich eine Antwort. Der Ausschlag des Pendels gibt in zuvor festgelegter Art und Weise die Antwort auf die Fragestellung.

Zumeist wird vor der Befragung der Unterschied zwischen kreisenden und gerade schwingenden Pendelbewegungen als Antwortvarianten für Ja bzw. Nein genutzt. Bisweilen werden auch Pendelkarten für die Beantwortung komplexerer Fragestellungen eingesetzt. Dabei handelt es sich um Karten, auf denen ein beispielhafter Radius für das Pendels aufgezeichnet wurde, um in verschiedenen Teilbereichen des entstandenen Kreises Antwortoptionen zu platzieren. Da die Schwungbewegung des Pendels jedoch gegebenenfalls zwei Optionen anzeigt, wird zur Differenzierung der Antwort lediglich ein Halbkreis mit möglichen Antworten versehen.

Runen

Runen gelten als magische Schriftzeichen, die je nach Orakelmethode auf Holzstäben, Holztalern oder Steinen aufgebracht wurden.

Das Runenorakel basiert auf den gleichnamigen, germanischen Schriftzeichen, welche mit unterschiedlicher Zeichenzahl überliefert sind. Das ältere Futhark bezeichnet eine Reihe von 24 Schriftzeichen ab, die auf die Zeit bis 500 n. Chr. zurückgehen. Das jüngere Futhark gilt als seit 700 n. Chr. präsent und wird je nach Ursprungsbereich mit 33 (angelsächsische Reihe) oder 16 (nordische Reihe) Runenzeichen angegeben.

Gedeutet werden Runen zumeist durch das Losen der Runen in bestimmter Zahl und deren Fall auf ein Runentuch. Die gezogenen Runen geben dem Deutenden anhand ihrer Position auf dem Tuch und ihrer eigenen Deutung Auskunft über die richtige Antwort für den Fragesteller.

Auch als Orakelkarten werden Runen heute häufig genutzt. Besonders bei den Runen teilen sich die Meinungen der spirituell mit ihnen arbeitenden: Während die einen die Symbole als gleichbleibend stark empfinden, beharren andere Anwender darauf, dass die Runen als magische Symbole dann besonders aussagekräftig sind, wenn das Runenset von Hand durch den Runenleser erstellt wurde.


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